Nahrung auf Kosten der Sicherheit? Huftiermütter im Dilemma
Catégorie / Langue | WILDBIOLOGIE au numéro Allemand |
Auteur | Andreas Boldt |
Année | 2008 |
Type | Broschüre A4 |
Taille | 12 Pages |
La description
Auszug
Unsere einheimischen Huftiere wie Gemse, Steinbock, Reh und Rothirsch sind genauso wie ihre Verwandten in aller Welt dem Risiko ausgesetzt, von Raubtieren gerissen zu werden. Das trifft ganz besonders auf Jungtiere zu, denn sie sind unerfahren und eine leichte Beute für die Räuber. Entsprechend vorsichtig verhalten sich Muttertiere, wenn sie Junge führen. Sie sind aufmerksamer und suchen häufiger «sichere» Zufluchtsorte auf als Weibchen ohne Jungtiere. Dadurch halten sie sich aber vermehrt an Orten mit weniger ergiebigem Nahrungsangebot auf. Huftiermütter haben somit einen Interessenskonflikt und müssen zwischen der Sicherheit und dem Nahrungsangebot abwägen. Grundsätzlich sind solche verhaltensökologischen Zusammenhänge schon länger bekannt. Eine kanadische Studie belegt nun aber exemplarisch, wie differenziert nicht nur die Nahrungsmenge, sondern auch deren Qualität in diese Kosten-Nutzen-Abwägung miteinfliesst, wie die Tiere durch ihre Nutzung das Nahrungsangebot selbst beeinflussen und wie sich diese Zusammenhänge im Laufe eines Sommers verändern.
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