Der Mufflon – Bereicherung der Fauna oder unerwünschter Neubürger? (Print)
| Catégorie / Langue | Objectif Faune au numéro Allemand |
| Auteur | Klaus Böhme |
| Année | 2024 |
| Édition | 90 |
| Type | Fachheft A4 |
| Taille | 12 Pages |
La description
Fauna Focus Mufflon 90 / 2024
Wer die deutschen Mittelgebirge durchstreift, kann im Frühjahr und Sommer manchmal ein Meckern vernehmen, das vermuten lässt, eine Schafherde sei in der Nähe. Im Herbst hingegen schreckt einen gelegentlich ein lauter, schussähnlicher Knall auf.
Beides sind Hinweise auf die Anwesenheit von Mufflons und die Annahme, Schafe würden sich im Wald aufhalten, ist richtig. Die Weibchen verständigen sich meckernd in verschiedenen Tonarten mit den Lämmern und das weithin hörbare Knallen entsteht in den Brunftkämpfen der Widder beim Aufeinanderschlagen der starken Hörner, Schnecken genannt.
Der mitteleuropäische Mufflon-Bestand wurde in den letzten Jahrzehnten sehr stark dezimiert und wird aktuell auf etwa 60‘000 Tiere geschätzt. Die meisten Tiere leben in Tschechien und Deutschland, weitere grössere Populationen findet man noch in Ungarn und Österreich. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) listet den Mufflon regional als gefährdete Art auf, dennoch wird er in Deutschland stets bejagt und ist Forstleuten, Jägerschaft und auch Naturschützer:innen „ein Dorn im Auge“.