Wiesel: trotz Spezialisierung anpassungsfähig?
Kategorie / Sprache WILDBIOLOGIE Einzelhefte Deutsch
Autor Helen Müri
Jahr 2006
Typ Broschüre A4
Umfang 12 Seiten
Beschreibung

Auszug
Sind Spezialisten tatsächlich weniger anpassungsfähig als Generalisten, wie man dies oft hört? Mit Blick auf unsere beiden Wieselarten, das Mauswiesel und das Hermelin, die sich im Verlauf der Evolution stark auf die Wühlmausjagd spezialisiert haben, muss die Frage differenziert beantwortet werden. In den landwirtschaftlich intensiv genutzten Flachlandgebieten Mitteleuropas, wie etwa im Schweizer Mittelland, scheinen die Wiesel an eine Anpassungsgrenze zu stossen. Darauf weisen jedenfalls die rückläufigen Beobachtungen beider Arten in diesen Gebieten hin. Am Nahrungsangebot kann es jedoch nicht liegen, denn Wühlmäuse gibt es hier genug. Anders erweist sich die Situation ausgerechnet im wühlmausfreien Neuseeland, wo die beiden Wieselarten zu Ende des 19. Jahrhunderts ausgesetzt wurden: Hier entwickelten sich die Bestände so gut, dass vor allem das Hermelin als Pinguin- und Kiwi-Räuber zur Problemart wurde. Aus den Erfahrungen mit Wieseln unter diesen verschiedenen Lebensbedingungen lässt sich einiges zum Thema Anpassungsfähigkeit und Anpassungsgrenzen ableiten.